Kurzporträt

Erlangen ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Mittelfranken mit rund 117.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte                  95.102 (Stand 30.06.2022)

davon:
Produzierendes Gewerbe *                                               37.800
Dienstleistung                                                                           72.900
Landwirtschaft                                                                          200

* Die Siemens AG ist in Erlangen vor allem mit Verwaltung, Forschung und Entwicklung vertreten.

In Erlangen sind über 20.000 Erwerbstätige im Gesundheitswesen tätig, d.h. etwa jeder Fünfte von ca. 110.900 Erwerbstätigen (einschließlich Selbstständige und Beamte).

Die Bedeutung Erlangens als Wirtschafts- und Arbeitsplatzzentrum spiegelt sich auch in den Pendlerbeziehungen wider (Stand 30.06.2022):
Berufseinpendlerinnen und Berufseinpendler:      64.700
Berufsauspendlerinnen und Berufsauspendler:    21.183

Arbeitslosigkeit
Stand                                                               05/2022                     05/2021                      05/2020                                                                       

Arbeitslose insgesamt             2.390                     2.741                    2.689
Arbeitslosenquote                     3,9 %                       4,2 %                     4,1 %
15 bis unter 25 Jahre                7,7 %                       7,6 %                     9,2 %
55 und älter                                  36,2 %                    35,1 %                  32,7 %

Das Erlanger Jobcenter ist seit 2005 ein kommunales Jobcenter, das durch die Stadt Erlangen selbst getragen wird. Mit dem Ziel Menschen in Arbeit zu bringen, betreibt das Jobcenter eine zentrale Leistungssachbearbeitung, ein modernes Fallmanagement und eine gezielte Personalvermittlung. Darüber hinaus stellt es ein umfassendes Angebot an Betreuungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II in Selbstvornahme zur Verfügung. Im Erlanger Jobcenter werden 2435 Bedarfsgemeinschaften mit 4599 Personen betreut. Darunter sind 3164 erwerbsfähige leistungsberechtigte Personen (Stand 31.05.2021).

Projektvorhaben

Gesundheitliche Themen spielen in der Arbeit mit erwerbsfähigen Leistungsberechtigten eine immer größere Rolle. Insbesondere zu nennen sind psychische Problemlagen, orthopädische Probleme, Depression, Sucht, Übergewicht, Essstörung und Körperhygiene. Die erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt wird durch gesundheitliche Einschränkungen erschwert und umgekehrt verschärft sich das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen mit andauernder Arbeitslosigkeit.

Das Projekt „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ wird in Erlangen in Kooperation mit dem Erlanger Jobcenter und der Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus durchgeführt.

Die lokale Projektgruppe übernimmt die gemeinsame Steuerung und Koordination des Vorhabens inklusive Zeit- und Meilensteinplanung. Am Standort Erlangen setzt sich die lokale Projektgruppe wie folgt zusammen: LZG, Leitung des Erlanger Jobcenters, Abteilung Prozesse und Qualität, Abteilung Maßnahmen und und Projekte zur Arbeitsförderung, Abteilung Finanzen und Controlling, Fachkraft für Gesundheitsfragen (Fallmanagement), Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus, Betroffenenvertreterin (Mittlerin).

Gesundheitsförderungsprogramm

  • Gesundheitsorientierte Beratungsgespräche
    Im Erlanger Jobcenter wurde im Fallmanagement eine Fachstelle für Gesundheitsfragen eingerichtet, die die lokale Koordination übernimmt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fallmanagements nehmen regelmäßig an Schulungen zum Thema „Motivierende Gesundheitsgespräche“ teil, um in den Beratungsgesprächen das Thema Gesundheit gezielt aufzugreifen und das Gesundheitsbewusstsein bei den Kundinnen und Kunden zu erhöhen. Die motivierenden Gesundheitsgespräche sollen darüber hinaus die Bereitschaft zur Teilnahme an den Gesundheitsangeboten steigern.
  • Mittlerprojekt „Zeit für uns“
    Die Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus ist für die Koordinierung der sogenannten Mittlerstruktur zuständig. Der Aufbau und die Koordination einer dezentralen Mittlerstruktur stellt ein niedrigschwelliges, aufsuchendes, aktivierendes und unterstützendes Angebot von Betroffenen für Betroffene in den Stadtteilen dar. Geschulte und aktive Langzeitarbeitslose sollen „inaktiven“ Langzeitarbeitslosen den schwierigen ersten Schritt in eine Aktivität erleichtern. Im Rahmen der Mittlerstruktur sollen auch in den Stadtteilen sowohl JobFit-Module als auch weitere präventive Gesundheitsangebote durchgeführt werden. Es finden beispielsweise gemeinsame Spaziergänge statt und es wurde die Möglichkeit für einen offenen Austausch in einem „Gesundheitscafè“ geschaffen. 
    Mehr Informationen zum Mittlerprojekt „Zeit für uns“ finden Sie hier. Interessierte Personen finden hier weitere Informationen. Informationen für Fachkräfte sind hier zusammengestellt.
  • Präventionskurs JobFit „Und keiner kann es glauben – Stressfaktor Arbeitslosigkeit“
    Ein Präventionskurs zum Thema Stressbewältigung, der aufzeigt, wie man den Stress der Arbeitslosigkeit (z.B. finanzielle Nöte, gesellschaftlicher und familiärer Druck, fehlende Kontakte) gesünder bewältigen kann.
    Die JobFit-Module werden an bestehende Maßnahmen angegliedert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können ihren Kursbesuch freiwillig um die JobFit-Module ergänzen. Die JobFit Kurse finden mehrmals im Jahr statt.
  • Präventionskurs zum Thema Resilienz „Kraft tanken für die Arbeitssuche“
    Ein Training zur Förderung von Resilienzfaktoren zum Schutz vor Stress und damit zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Das Training wurde vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) für das GKV-Bündnis für Gesundheit entwickelt. Durch alltagsnahe Übungen trainieren die Teilnehmenden Strategien zur Stressbewältigung, lernen ihre Stärken kennen und ihre Schwächen zu akzeptieren. Damit entwickeln sie Fähigkeiten, ihren Alltag selbstbestimmt zu organisieren.
    Das Resilienztraining fand in Erlangen erstmals im Herbst 2020 statt und wurde im Herbst 2021 wiederholt.
  • Präventionskurs zum Thema Ernährung
    Ein Präventionskurs zum Thema Ernährung, der den Teilnehmenden die Theorie und Anwendung einer gesunden und preiswerten Ernährung vorstellt. Der Kurs wird auf die Bedürfnisse der Gruppe angepasst (z.B. erziehende Personen oder Menschen mit Migrationshintergrund), um möglichst nah an deren Alltag anzuknüpfen. Dabei spielt auch das Einkaufen von Lebensmitteln eine wichtige Rolle und was es dabei zu beachten gibt. Durch die Kombination von praktischen und theoretischen Inhalten kann das Gelernte direkt in der Küche (aus)probiert werden.
    Der Präventionskurs fand erstmals im Mai 2022 statt und wird seitdem regelmäßig angeboten.

Kooperationspartner/innen

GKV – Bündnis für Gesundheit

Gefördert mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V.

GKV Spitzenverband
AOK – Die Gesundheitskasse
BKK Dachverband
IKK
SVLFG
Knappschaft
vdek – Die Ersatzkassen