
Was ist Kooperative Planung?
Die Kooperative Planung ist ein ganzheitlicher Beteiligungs- und Befähigungsansatz, der Bürgerinnen und Bürger mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen aus der Lebenswelt direkt in den Austausch mit Fachkräften und entscheidungstragenden Personen (z. B. aus der Politik) bringt. Bei der Kooperativen Planung handelt es sich um ein systematisches Vorgehen mit vorgegebenen Beteiligungsstrukturen, Prozess-Schritten und grundsätzlichen Qualitätsmerkmalen. Diese sind so gestaltet, dass sie an verschiedene Kontexte und Themenfelder anpassbar sind.
Dabei grenzt sich die Kooperative Planung von anderen Ansätzen zur Einbindung verschiedener Interessensgruppen in Entscheidungsprozessen ab. So ist z. B. der Ansatz des Runden Tischs eine eher kurzfristige, themenspezifische Diskussionsrunde eines informellen Gremiums, das meist lediglich temporär besteht. Im Gegensatz dazu ist die Kooperative Planung ein langfristiger, strukturierter Ansatz zur kontinuierlichen Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure, um nachhaltige und akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel ist die kontinuierliche Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden, Unternehmen und anderen Interessengruppen in Planungsprozessen zur Schaffung einer lebenswerten städtischen Umgebung. Die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger führt zu einer höheren Akzeptanz des Projekts, nachhaltigeren Ergebnissen und zur Stärkung eines Gemeinschaftsgefühls.
Besonders bewährt hat sich die Kooperative Planung bisher im Bereich der Gesundheitsförderung, der Sportentwicklungsplanung, der Sozialplanung und der Inklusion. Hier ist es mit diesem Ansatz gelungen, schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen in Angebote und Maßnahmen erfolgreich und nachhaltig zu integrieren. Die über die Kooperative Planung aufgebauten Zugänge zu schwer erreichbaren Communities konnten an vielen Standorten dauerhaft etabliert und in der Folge auch für weitere Themen genutzt werden. Einige Manuale zur Kooperativen Planung z. B. aus dem BIG, GESTALT oder KOMBINE Projekt sowie aus dem Praxishandbuch Inklusion der Aktion Mensch liegen bereits vor. Gelungene Praxisprojekte, die mit dem Ansatz der Kooperativen Planung umgesetzt wurden lassen sich etwa in unseren Good Practice Videos zu Partizipation oder Zielgruppenerreichung finden.
Die KGC bietet folgende Leistungen an:
Sie wollen ein neues Projekt mit dem Ansatz der Kooperativen Planung starten oder überlegen, wie Sie in Ihrer aktuellen Arbeit die Zielgruppe mithilfe der Kooperativen Planung mehr einbeziehen können? Wenden Sie sich für eine kostenlose Beratung gerne an uns. Wir beraten Sie digital oder in Präsenz zur praktischen und methodischen Umsetzung der Kooperativen Planung. Sollten Sie in Ihrem Aufgabenbereich mit dem Ansatz der Kooperativen Planung arbeiten wollen und eine erfahrene Prozessbegleitung wünschen, können Sie sich gerne an uns bezüglich eines Angebots wenden.
Sie wollen die Grundlagen der Kooperativen Planung kennen lernen, um eigenständig Projekte mit diesem Ansatz umsetzen zu können? In (digitalen) Einstiegsveranstaltungen zur Kooperativen Planung geben wir Ihnen einen ersten Überblick zu den Grundlagen des Ansatzes. Über bevorstehende Veranstaltungen können Sie sich hier sowie über unseren Newsletter informieren.
Wenden Sie sich für individuelle Schulungen zur Kooperativen Planung anhand praxisnaher Beispiele gerne an uns. Wir gehen im Schulungsformat in Präsenz oder digitaler Form auf Ihre individuellen Bedarfe ein.
Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren, die mit der Kooperativen Planung arbeiten (wollen), z.B. im Netzwerk „Kooperative Planung“.
Bei Interesse oder Fragen zu unserem Leistungsspektrum, melden Sie sich gerne direkt bei uns unter kgc@lzg-bayern.de.
Das Netzwerk „Kooperative Planung“:
Das Netzwerk „Kooperative Planung“ entstand 2021 aus dem Austauschbedarf verschiedener Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Praxis, die mit dem Ansatz der Kooperativen Planung arbeiten.
Ziel ist es, interessierten Personen aus dem Bereich der ressortübergreifenden und partizipativen Verhältnisprävention eine geeignete Austauschplattform zur Verfügung zu stellen. Dabei tauscht sich das Netzwerk über ein einheitliches Verständnis von Kooperativer Planung ebenso wie zur Umsetzung des Ansatzes in der Praxis und zur (Qualitäts-) Weiterentwicklung der Methode der Kooperativen Planung aus. Darüber hinaus werden Mindestanforderungen zum Thema Beteiligung diskutiert und die Kooperative Planung auf den Prüfstand gestellt.
Schauen Sie sich gerne Veranstaltungsrückblicke z.B. vom Präsenz-Treffen zur Zielsetzung des Ansatzes der Kooperativen Planung oder von einem digitalen Treffen zu Herausforderungen bei der Beteiligung von verschiedenen Akteursgruppen an der Kooperativer Planung an. Im November 2024 tauschte sich das Netzwerk zur strategischen Weiterentwicklung aus. Zukünftig wird ein noch stärker praxisorientierter Austausch fokussiert.
Sie wollen sich dem Austausch im Netzwerk anschließen?
Wenden Sie sich gerne an Laura Anderle (anderle@lzg-bayern.de)!