Das Gesamtprojekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder” wurde 2009 von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) ins Leben gerufen. Kinder in Kindertageseinrichtungen, deren Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen auf nachhaltige und spielerische Art für das Thema des Sonnenschutzes sensibilisiert werden und geeignete Maßnahmen realisieren.

In Deutschland wurde das Projekt von der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. adaptiert. Die praktische Umsetzung liegt dabei in den Händen der jeweiligen Landeskrebsgesellschaften. Die Adaption strebt auch die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. für Kindertageseinrichtungen in Bayern an. Hierfür hat sie die Projektfördernden um finanzielle Unterstützung gebeten.

Zielgruppe: KiTa-Kinder, KiTa-Personal und Eltern

Projektnehmende: Bayerische Krebsgesellschaft e. V.

Projektlaufzeit: 01.12.2020 bis 30.11.2023, coronabedingt voraussichtlich verlängert bis 31.10.2024

Zielgruppe des Projekts – wer und warum?

Kinder sind während des Besuchs von Kindertageseinrichtungen (KiTas) gesetzlich unfallversichert. Gleiches gilt für die Angestellten der KiTas. Aufgabe der gesetzlichen Unfallversicherer ist es, mit allen geeigneten Mitteln Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhüten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu reduzieren. Hierzu gehört auch die Verhütung von Hautkrebs, welcher insbesondere durch zu viel Sonnenstrahlung verursacht wird. Dieser Auftrag kann auch durch die Förderung von Präventionsmaßnahmen Dritter umgesetzt werden.

So hatte – laut einer Umfrage der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) – bereits jedes fünfte Kind im Kindergartenalter schon mal einen bis fünf Sonnenbrände. Gerade dieser sorglose Umgang trägt dazu bei, dass jedes Jahr die Prävalenz von Hautkrebserkrankungen zwischen 5-7 Prozent in Europa ansteigt.

Doch eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Sonnenstrahlung – welche auch Teil des Projekts „SunPass“ ist – kann sich positiv auf das präventive Verhalten von Kindern, Eltern und Erziehenden auswirken.

Umsetzung und Projekterfolg – wie und was?

Im Projekt werden Eltern und Erziehende bei speziellen Informationsabenden im richtigen Umgang mit der Sonne geschult. Anschließend werden geeignete Sonnenschutz-Maßnahmen in den beteiligten Kindertagesstätten umgesetzt. Kindergärten, die langfristig wichtige Sonnenschutz-Maßnahmen umsetzen, werden mit dem „SunPass“ ausgezeichnet. Das Projekt läuft hierzu in drei Phasen ab:

  • Akquise von KiTas und/oder KiTa-Trägern
  • Durchführung des Projekts
  • Überprüfung der Umsetzung von Sonnenschutzmaßnahmen, Übergabe der Urkunde

Vorbereitung sowie Nutzung und Aufbau von Strukturen

Für die Umsetzung des Projektes wird auf die Ressourcen der psychosozialen Krebsberatungsstellen der Bayerischen Krebsgesellschaft zurückgegriffen. Zudem sollen auch über die Gesundheitsregionenplus, Ärzteverbände sowie Träger und Netzwerke junger Professionals Einrichtungen für das Projekt gewonnen werden. Ein weiterer Baustein zur Akquise der KiTas ist ein Vortrag auf dem Kongress der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) für KiTas, an dem viele Erziehende teilnehmen.

Bedarfsanalyse

In Deutschland steigen die Hautkrebs-Neuerkrankungen kontinuierlich an. „Die Haut vergisst nichts“ – das gilt ganz besonders für Sonnenbrände in der Kindheit. Und dennoch ist festzustellen, dass es in den KiTas oftmals an ausreichendem Sonnenschutz für Kinder mangelt. Selten liegt dies am fehlenden Bewusstsein der Erziehenden, sondern meist daran, dass es im Alltag keine Routinen für diese Maßnahmen gibt.

Die Bedarfsanalyse in den einzelnen KiTas erfolgt bei einer Begehung durch die Projektkoordination mittels einer Checkliste und Gesprächen mit der KiTa-Leitung. Außerdem stellt die Projektkoordination die „SunPass-Sonnenschutzvereinbarung“ als Programmpunkt bei einem Elternabend vor und informiert mit der KiTa-Leitung über das Projekt.

Maßnahmenplanung und -umsetzung

In den KiTas wird eine Sonnenschutzbeauftragte oder ein Sonnenschutzbeauftragter von der KiTa-Leitung benannt. Diese Person koordiniert die nach der Bedarfsanalyse notwendigen Maßnahmen. Die Checkliste wird dabei als Grundlage verwendet. Wichtige Punkte auf der Checkliste sind z. B. das Einrichten einer sonnengeschützten Außenspielecke, das tägliche Prüfen der Anwendung von Sonnenschutzmitteln und das Tragen von Kopfbedeckungen als Routinecheck vor dem Draußenspielen bzw. Verlassen der KiTa.

Zwei Monate nach der ersten erfolgt eine weitere Begehung mit der Projektkoordination.

Evaluation

Evaluierung in den KiTas

Das Projekt wird in jeder KiTa individuell evaluiert. Basierend auf der Checkliste und der ersten Begehung werden im Rahmen der zweiten Begehung alle Punkte überprüft und ausgewertet. Wenn sie ausreichend erfüllt sind, wird das SunPass-Zertifikat überreicht.

Da der „SunPass“ jeweils für ein Jahr gilt, erfolgt nach einem Jahr eine weitere Begehung der KiTa. Wenn alle Maßnahmen weiterhin umgesetzt werden oder sogar ausgebaut bzw. verbessert wurden, wird die Urkunde erneut ausgehändigt.

Evaluierung auf Ebene der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V.

Hier werden alle Evaluierungen gemeinsam ausgewertet und der Grad der Erfüllung über alle KiTas hinweg betrachtet. Weiter wird ausgewertet, wie viele KiTas, Träger und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angesprochen wurden und wie hoch die Erfolgsquote ist.

Nachhaltige Verankerung des Projekts – was kommt danach?

Innerhalb des dreijährigen Projektzeitraums erfolgen im Rahmen der Rezertifizierung weitere Begehungen. Über diesen Zeitraum hinaus müssen noch Lösungen zur nachhaltigen Verankerung entwickelt werden. Eine Idee hierzu ist, die Rezertifizierung im Rahmen der jährlichen Sicherheitsbegehungen durchzuführen.

Darüber hinaus werden derzeit zwei weitere Ansätze verfolgt:

  • Innerhalb der nächsten Jahre wird eine Anschlussfinanzierung gesichert.
  • Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit generieren die zertifizierten KiTas Nachahmende. ggf. können diese dann das Projekt in einer vereinfachten Form ohne Zertifizierung auf Basis eines Projekthandbuches eigenständig umsetzen.

Sie haben Fragen?

Bei Fragen rund um das Projekt wenden Sie sich bitte an Sofie Langmeier, Koordinatorin des Projekts.
E-Mail: sunpass@bayerische-krebsgesellschaft.de
Telefon: 0175 – 41 303 45
www.bayerische-krebsgesellschaft.de

Fragen zum Förderprozess richten Sie bitte an die Geschäftsstelle LRV.

Das Projekt „SunPass“ wird gefördert im Rahmen der Landesrahmenvereinbarung Prävention Bayern durch die Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB) & Bayerische Landesunfallkasse (Bayer. LUK), Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. Landesverband Südost.

Die Pressemitteilung der Bayerischen Krebsgesellschaft zum Projekt finden Sie hier.