Ziel des Projekts war es, Frauen in besonderen Lebenslagen einen besseren Zugang zu Bewegung zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu fördern. Dabei galt es – unter Einbeziehung der Frauen (Partizipation) – bedarfs- und bedürfnisgerechte gesundheitsorientierte Sport- und Bewegungsaktivitäten für die Zielgruppe sowie nachhaltige Strukturen zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung im kommunalen Setting zu etablieren.

Zielgruppe: Frauen in besonderen Lebenslagen

Projektnehmende: Stadt Augsburg

Projektlaufzeit: 01.04.2019 bis heute

Video: Aus der Praxis für die Praxis – Konzeption im Projekt “Stark durch Bewegung”

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Weitere Informationen zu den einzelnen Good Practice Kriterien, u.a. „Konzeption“, finden Sie hier.

Zielgruppe des Projekts – wer und warum?

Frauen aus sozial benachteiligten Schichten zählen deutschlandweit zu den am wenigsten körperlich Aktiven und gelten daher als Risikogruppe für chronisch-degenerative Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung stärkt die persönlichen Ressourcen und kann damit einen großen Beitrag zur Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit leisten.

Das Projekt „Stark durch Bewegung“ richtet sich an Frauen in besonderen Lebenslagen, wie z. B. Arbeitslose, Alleinerziehende, Migrantinnen. Im Fokus des Projekts steht der Augsburger Stadtteil Oberhausen mit seinem hohen Anteil an zur Zielgruppe gehörenden Frauen. Hauptziel von „Stark durch Bewegung“ ist es, diesen Frauen einen besseren Zugang zu Bewegungsmöglichkeiten zu ermöglichen und damit eine umfassende Gesundheitsförderung in Form von körperlicher Bewegung sowie psychischer und sozialer Aktivierung zu bieten.

Umsetzung und Projekterfolg – wie und was?

Um die konkreten Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigen zu können, wurden die angesprochenen Frauen in hohem Maß in den Planungs- und Umsetzungsprozess des Projekts einbezogen (→ Partizipation). Langfristig soll die Zielgruppe durch Stärkung der eigenen Fähigkeiten und den Erwerb von Gesundheitskompetenz zudem dazu befähigt werden, gesundheitsförderliche Aktivitäten eigenverantwortlich durchzuführen (→ Empowerment).

Die Stadt Augsburg stellt als Kommune ein geeignetes Setting der Gesundheitsförderung dar, weil sozial benachteiligte Menschen über die kommunalen Strukturen ohne Stigmatisierung erreicht werden können.

Zu den zentralen Aufgaben der Stadt Augsburg gehörten u. a. die Ansprache der Zielgruppe, die Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure (aus der Zielgruppe, Politik und Praxis etc.; → Vernetzung), die Koordination und Organisation von Projekttreffen sowie der zu entwickelnden Maßnahmen. Hierfür wurde eine Koordinierungsstelle bei der Stadt Augsburg eingerichtet.

Durch die Beteiligung von weiteren Verantwortlichen der Stadt Augsburg wurden im gesamten Projektverlauf Strukturen zur Gesundheitsförderung geschaffen (z. B. Gründung und regelmäßige Treffen einer Projektsteuerungsgruppe, Auf- und Ausbau eines Netzwerks relevanter Akteurinnen und Akteure u. a. aus der Politik), die zur Nachhaltigkeit des Projekts beitragen sollen.

Kooperationspartner zur Unterstützung der Projektumsetzung sowie zur Evaluation von „Stark durch Bewegung“ war die Universität Augsburg (→ Evaluation).

Durch die partizipative Planung und Umsetzung konkreter Angebote zur Bewegungsförderung sowie die Schaffung langfristiger Strukturen zur Gesundheitsförderung und Prävention wurden im Projekt sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventive Aspekte berücksichtigt.

Der Aufbau des Projekts „Stark durch Bewegung“ orientiert sich an den Phasen des Gesundheitsförderungsprozesses:

Hinweis: Die mit einem Pfeil „→“ gekennzeichneten Ergänzungen weisen auf wichtige Förder- und Qualitätskriterien sowie Erfolgsfaktoren für Projekte der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung hin. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Vorbereitung, Nutzung & Aufbau von Strukturen, Bedarfsanalyse

Für das Projekt wurden relevante Akteurinnen und Akteure angesprochen, informiert und eine Projektsteuerungsgruppe mit Zielgruppenvertreterinnen und -vertretern, politischen Verantwortlichen und weiteren relevanten Personen gebildet. Die Ansprache der Zielgruppe erfolgte über sogenannte „Türöffnerinnen“ (Frauen mit Zugang zur Zielgruppe). Mithilfe von qualitativen Interviews sowie Fokusgruppen mit der Zielgruppe wurden Möglichkeiten und Hindernisse in Bezug auf die körperliche Aktivität eruiert und analysiert.

Planung und Umsetzung von Maßnahmen

Auf Basis der Ergebnisse der Bedarfsanalyse wurden (unter Beteiligung der Zielgruppe) Ziele zur Bewegungsförderung formuliert sowie bedarfs- und bedürfnisgerechte Maßnahmen entwickelt (→ Bedarfsorientierung & Partizipation). Mithilfe geeigneter Kooperationspartnerinnen und -partnern wurde die Umsetzung der Maßnahmen geplant (→ Vernetzung). Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit den Frauen entsprechend der kooperativen Planung umgesetzt.

Evaluation

Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation wurden von der Universität Augsburg durchgeführt (→ Dokumentation & Evaluation). Es wurden sowohl Prozesse (z. B. Zielgruppenerreichung) als auch Ergebnisse des Projekts (z. B. Steigerung der körperlichen Aktivität von Frauen in besonderen Lebenslagen) evaluiert.

Nachhaltige Verankerung des Projekts – was kommt danach?

Die Förderung des Projekts „Stark durch Bewegung“ durch die Landesrahmenvereinbarung Prävention Bayern (AOK Bayern, BKK Landesverband Bayern, IKK classic, KNAPPSCHAFT, SVLFG und der Verband der Ersatzkassen) war auf einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren begrenzt (April 2019-September 2022).

Das Projekt wird in Kooperation zwischen der Volkshochschule Augsburg und dem Gesundheitsamt der Stadt Augsburg verstetigt.

Im Projektverlauf konnten neue Trainerinnen aus der Zielgruppe gewonnen werden. Diese führen nun eigenständig Kurse durch und werden vom Bayerischen Landessportverband durch das Programm „Integration durch Sport“ gefördert.

Sie haben Fragen?

Bei Fragen rund um das Projekt wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin, Frau Bernsau, von der Stadt Augsburg.
Fragen zum Förderprozess richten Sie bitte an die Geschäftsstelle LRV.