Das Ziel der Lernwerkstatt Good-Practice ist es, Fachleuten, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, sowie allen Interessentinnen und Interessenten, die sich in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung engagieren, eine Hilfestellung zur Verbesserung der Qualitäts ihrer Arbeit zu bieten. Sie gibt Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern in das Themengebiet Anhaltspunkte, wie sie Projekte Schritt für Schritt entwickeln können und unterstützt Erfahrene dabei, ihre bisherige Arbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
In zwölf Stufen zum erfolgreichen Projekt
Die Kernelemente des Workshops sind zwölf Kriterien guter Praxis. Diese wurden vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit in einem Expertengremium erstellt und werden stetig weiter ausgearbeitet. Anhand dieser zwölf Kriterien werden Projektphasen von der ersten Idee bis zur vollständigen Umsetzung und abschließenden Evaluation dargestellt. Zu den Kriterien gehören u. a. die Konzeption und Definition von Zielen eines Projekts, die Anwendung des Setting-Ansatzes, die frühzeitige Planung der Nachhaltigkeit und die Vernetzung des Projekts mit für die Umsetzung wichtigen Einrichtungen und Schlüsselfiguren. Die Kriterien guter Praxis können somit als „Drehbuch“ zur Planung und Umsetzung von gesundheitsfördernden Projekten herangezogen werden.
Beim Workshop Mitte November fanden sich Vertreterinnen aus verschiedenen Fachbereichen zusammen. Von der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V. schlüpften Frau Köpf und Frau Steidle in die Rolle der Teilnehmenden.
„Ein Workshop, der den Titel ‚Workshop‘ wirklich verdient hat!“
Durch die spielerische Aufarbeitung der zwölf Kriterien guter Praxis war stets die Eigeninitiative der Teilnehmenden gefragt. In Form eines Bilderrätsels setzten sie sich intensiv mit den einzelnen Kriterien auseinander. Bei einer “Kopfstandübung” stellten sich die Teilnehmenden zwar nicht tatsächlich auf den Kopf, aber die einzelnen Kriterien guter Praxis wurden radikal verdreht und das Paradebeispiel eines Worstcase-Szenarios geschaffen. Dieses verdeutlichte, dass bei einer voreiligen Projektdurchführung eine Bauchlandung regelrecht vorhersehbar ist. Gleichzeitig veranschaulichte das Negativbeispiel die Notwendigkeit einer klar durchdachten und aufeinander aufbauenden Projektplanung und -umsetzung. Zu guter Letzt kamen die starke gegenseitige Wechselwirkung der einzelnen Planungs- und Umsetzungsphasen in der sogenannten „Satellitenübung“ bildlich zum Ausdruck. Keines der zwölf Kriterien guter Praxis kann und sollte demnach isoliert behandelt werden. Alle Kriterien stehen im gegenseitigen Zusammenhang und kreisen wie Satelliten in stetig bestehender Beziehung und Beeinflussung um die Projektziele herum.
Es war ein gelungener Workshop, der den Teilnehmenden fachliches Know-How mit an die Hand gab und zugleich eine Plattform für gewinnbringenden Austausch unter Gleichgesinnten bot. Mit neu gewonnener Zuversicht bedankte eine Teilnehmerin sich bei den Workshopleiterinnen Frau Grimm und Frau Walentzak für den erfolgreichen Tag: „Ich freue mich zu sehen, dass ich mit meinen Ideen und meinem Vorgehen auf dem richtigen Weg bin!“
Die “Kriterien guter Praxis” können in Form einer Broschüre auf der Homepage des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit heruntergeladen werden.