Schlafstörungen, Panik­attacken, Überforderungs­situationen – vom berühmten Burnout hört man seit einigen Jahren immer mehr. Die Prävention psychischer Über­forderung im Arbeits­leben und die psychische Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stellte die Landes­zentrale für Gesundheit Bayern e. V. (LZG) in den Mittelpunkt ihrer Fachtagung im April 2017.

Die Ziel­gruppen der Veranstaltung waren insbesondere kleine und mittel­ständische Unternehmen, Kranken­versicherer, Berufs­genossen­schaften, Unfall­versicherer, Unternehmer- und Wirtschafts­verbände sowie Berufs- oder Bildungs­einrichtungen, Hochschulen oder Forschungs­einrichtungen.

Zu Beginn wurde in drei Impuls­vorträgen ein Überblick über die Bedeutung des Themen­feldes und verschiedene präventive und kurative Maß­nahmen gegeben. Die psychische Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auch im Interesse des Unter­nehmens, wird aber viel zu häufig vernachlässigt.

Im Anschluss konnten Teilnehmende in unter­schied­lichen Workshops selbst ihr Wissen vertiefen, praktische Erfahrungen sammeln und sich austauschen. Thematisiert wurde nicht nur der Umgang mit psychisch belastetem Personal, die Wieder­aufnahme behandelter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein Unternehmen (berufliches Eingliederungs­management), sondern auch Möglichkeiten der Schaffung von Ausgeglichen­heit und Freiräumen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Zusatz­angebote wie die bewegte Pause. Zentraler Ansatz­punkt dabei war auch immer die Rolle von Führungs­kräften und deren Sensi­bilisierung für die Gesundheit der Mitarbeitenden.

Im zusammen­fassenden Podiums­gespräch mit den Referentinnen und Referenten und dem Plenum am Ende der Tagung wurden Erfahrungen mit aktuellen Initiativen und Entwicklungen in den Betrieben und anderen Institutionen ausgetauscht. Auch wurden weitere Ansatz­punkte für die Betriebe, insbesondere klein- und mittel­ständische Betriebe, zum Ausbau der Prävention psychischer Gesundheit im Betrieb bzw. zur Reduzierung psychischer Gefährdungs­situationen diskutiert und Umsetzungs­möglichkeiten zum Umgang mit Hindernissen beraten.

Insgesamt eine intensive Veranstaltung, die für viele Teilnehmenden wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht hat, wie die abschließenden Rück­meldungen zeigten.

Vorträge

Epidemiologie und arbeits­medizinische Relevanz psychischer Störungen im Arbeitsleben(PDF)
Prof. Dr. Hans Drexler, Erlangen

Gesundheit der Mitarbeiter – Privatsache oder betriebliche Verpflichtung?(PDF)
Prof. Dr. Stephan Gronwald, Deggendorf

Resilienz – Eine Win-Win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen
Dr. Patricia Appel, Würzburg

Workshops

Quellen persönlicher Resilienz für Mitarbeiter und Führungs­kräfte(PDF)
Dr. Patricia Appel, Würzburg

Führung heute – Aufgabe, Rolle, Haltung, Kommunikation
Prof. Dr. Stephan Gronwald, Deggendorf

Pausen, die bewegen – Konzepte und Anwendungen von Bewegung im Firmen­alltag(PDF) Stefan Peters, Würzburg

Berufliches Ein­gliederungs­management als Baustein eines ganz­heitlichen Betrieblichen Gesundheits­managements(PDF)
Philipp Pfadenhauer, Regensburg

Betriebliches Gesundheits­management – Ihre Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens(PDF)
Ute Endres, Regensburg/Bamberg

Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern(PDF)
Dr. med. Andreas Bahemann, Nürnberg

Betriebliches Gesundheits­management und Gefährdungs­beurteilung psychischer Belastung – was heißt das in der Praxis eines kleinen/mittel­ständischen Unternehmens?(PDF)
Edita Schwarz, Fürth und Priv.-Doz. Dr. Heiner Vogel, München