Am 11. und 12. Dezember 2012 fand das 14. Bayerische Forum Sucht­prävention statt. Fortbildungen und Erfahrungs­austausch zur Vorbeugung von Alkohol­missbrauch standen im Mittel­punkt des Forums zu welchem Experten und Fachkräfte der Sucht­prävention aus ganz Bayern im Haus St. Ulrich in Augsburg zusammenkamen.

Landes­arzt Dr. Andreas Zapf, Präsident des Bayerischen Landes­amtes für Gesundheit und Lebens­mittel­sicherheit (LGL), Dr. Georg Walzel vom Bayerischen Staats­ministerium für Umwelt und Gesundheit und der Vorsitzende der Landes­zentrale für Gesundheit in Bayern e. V. (LZG) Prof. Dr. Johannes Gostomzyk begrüßten die rund 70 Teil­nehmer­innen und Teilnehmer. Durch die Tagung führte der Leiter des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheits­förderung am LGL, Martin Heyn.

Prävention von Alkohol­missbrauch in den Lebens­phasen

Die Verhinderung miss­bräuchlichen Alkohol­kosums bei Jugendlichen, die Prävention im mittleren und im höheren Lebens­alter sowie Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Alkohol­konsum waren die Themen des 14. Forums Sucht­prävention, welche wir in gewohnter Weise in Vorträgen und Workshops diskutiert haben. Welche Möglich­keiten gibt es, welche Ansätze scheinen in welcher Lebens­phase geeignet?

Das Forum ist von der Bayerischen Landes­ärzte­kammer als Fort­bildungs­veranstaltung für Ärztinnen und Ärzte anerkannt und die Teilnahme mit insgesamt 10 Punkten auf das freiwillige ärztliche Fortbildungs­zertifikat anrechenbar.

Die Vorträge

  • Alkohol und Kultur – eine Kurz­biographie der europäischen Alkohol­politik (PDF)
    Dr. Alfred Uhl, Anton Proksch-Institut, Wien
    Die Einstellung der Menschen in den westlichen Demo­kratien mit traditionell diver­gierenden Positionen zum Alkohol hat sich aus unterschied­lichen Gründen über die letzten Jahrzehnte angenähert, das bedeutet aber nicht, dass sich eine einheitliche Haltung zum Alkohol in Europa durchgesetzt hätte.
  • Frauen konsu­mieren Alkohol anders als Männer – Akzente für die Prävention
    Prof. Dr. Klaudia Winkler, Hochschule Regens­burg
  • Alkohol- und Benzodiazepin­konsum und Folgen bei älteren und hochbetagten Menschen – Ergebnisse aus dem INTEREG Projekt Alter und Sucht (PDF)
    Prof. Dr. Friedrich M. Wurst und Mag. Isabella Kunz
    Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Salzburg
    Nach Einschätzung der Hausärzte [in der Projektregion] haben 10% der Patient­Innen über 60 Jahren ein Suchtproblem. In den Senioren­heimen gehen die Pflege­dienst­leitungen von etwas mehr als 6% aus. In den Kranken­häusern wird die Zahl auf 30% geschätzt. Im Vorder­grund stehen v. a. Rauchen, schädlicher Gebrauch von Alkohol, Benzodia­zepinen und Analgetika. Eine Sensibili­sierung von Betroffenen, Ärzt­Innen, Pflegenden und An­gehörigen ist wichtig, um diese Probleme nicht zu übersehen.
  • „Starker Wille statt Promille – SWSP“ (PDF)
    Elke Hoffmann, LZG,
    Lothar Riemer, LRA Bamberg – Gesundheits­wesen
    Uwe Stritzel, goSoMA, Bamberg
    Eine multimediale, hochgradig partizipativ angelegte Präventions­kampagne, welche unter aktiver Beteiligung von Jugend­lichen und Pädagogen entwickelt wurde
    Konzeption des Programms, Applikation und Arbeits­möglichkeiten
  • „Null Alkohol – Voll Power“ – Die Alkohol­präventions­kampagne der BZgA für unter 16-Jährige (PDF)
    Evelin Strüber, BZgA, Köln
    Jugendliche werden in ihren Freizeit­welten ange­sprochen und in ihren Interessen gestärkt. Sie lernen durch eine positive Ansprache das Leben ohne Alkohol zu schätzen, bevor sich ein kritisches Konsum­verhalten entwickelt hat.
  • Kurzskript zum Klar Sicht Koffer der BzgA (PDF)
    Andrea Gugger, LZG
    Den Durchblick haben, klar sehen, sich und anderen nichts vormachen – darum geht es bei diesem Parcours zu Alkohol und Tabak zum individuellen Einsatz ab der 8. Jahrgangsstufe.
  • Schwanger Null Promille (PDF)
    Sven C. Steinmeyer, München
    Die Fürsorge für ein Kind beginnt schon mit der Schwanger­schaft, nicht erst mit der Geburt. Väter, Groß­eltern, Geschwister, Arbeits­kollegen, Freund­innen und Freunde – wir alle können werdende Mütter dabei unter­stützen! Schwanger? Null Promille!
    Die neue Kampagne des Bayerischen Staats­minis­teriums für Umwelt und Gesundheit und des Präventions­paktes Bayern: Ideen, Ziele, Umsetzung.
  • Aufgaben und Ziele der Koordinierungs­stelle der bayerischen Suchthilfe (KBS) und Angebote der Sucht­selbsthilfe (PDF)
    Cornelia Poth, KBS, München
    Ziele der KBS liegen sowohl in einer effektiven Förderung und Koordination präventiver, therapeutischer und rehab­ilitativer Maß­nahmen auf Landes­ebene als auch in der Weiter­entwicklung der Angebote in Kooperation mit ambulanten und stationären Einrichtungen.
  • Projekt „HaLT in Bayern“ (PDF)
    Tanja Gollrad, BAS München
    Brigitte Then, LRA Main-Spessart, Gesundheits­amt, Karlstadt
    Seit nunmehr fünf Jahren wird das alkohol­spezifische Präventions­projekt HaLT – Hart am Limit in Bayern umgesetzt. Mit 44 Stand­orten konnte mittler­weile eine nahezu flächen­deckende Implemen­tierung erreicht werden.

Die Workshops

Das Forum Sucht­prävention ist von der Bayerischen Landes­ärzte­kammer als Fort­bildungs­veranstaltung für Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Die Teilnahme wird mit insgesamt 10 Punkten auf das freiwillige ärztliche Fort­bildungs­zertifikat angerechnet.