Kurzporträt
Das Jobcenter München ist mit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines der größten Jobcenter Deutschlands. Es werden rund 74.000 Menschen betreut, die in 40.000 Haushalten leben – darunter sind etwa 52.000 Erwachsene und 21.500 Kinder. Das Jobcenter unterstützt diese Menschen bei der Arbeitssuche und sichert solange ihren Lebensunterhalt. Die gesetzliche Grundlage dafür ist die „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II).
Der Wirtschafts-Standort München boomt: Seit dem Jahr 2010 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um rund 22,5 % gestiegen und liegt nun bei einem Rekord von 860.662 Beschäftigten (Stand: 30. September 2017). Trotzdem profitieren nicht alle von diesem Aufschwung. Gerade Langzeitarbeitslose tun sich bei der Arbeitssuche schwer: Selbstwertgefühl und Tagesstruktur gehen verloren, häufig kommen soziale Isolation oder familiäre Probleme hinzu. Studien zeigen: Arbeitslosigkeit macht krank. Die Zahl der Jobcenter-Kundinnen und -Kunden mit seelischen oder körperlichen Problemen steigt. Daher unterstützt das Jobcenter Langzeitarbeitslose intensiv, ganzheitlich und individuell.
Dabei hilft das Konzept der Münchner Sozialbürgerhäuser (SBH). Das Jobcenter ist zusammen mit dem Bereich Soziales der Landeshauptstadt München in zwölf SBH sowie dem Zentrum Wohnen und Integration sowie der Fachstelle für berufliche Wiedereingliederung untergebracht. Die SBH finden sich dort, wo die Menschen wohnen, also in den Stadtteilen. Sie bieten alle Sozialleistungen unter einem Dach: z. B. Bezirkssozialarbeit, Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit und Jugendhilfe sowie Beratungsangebote zu Sucht, Schulden, Psychosozialen Problemen und Kinderbetreuung. Die Mitarbeitenden des SBH arbeiten interdisziplinär: Kommt beispielsweise eine alleinerziehende Person mit mehreren Problemen ins SBH, suchen die Expertinnen und Experten gemeinsam nach Lösungen für z. B. Existenzsicherung, Unterhaltsvorschuss, Mietschulden oder Schwierigkeiten bei der Kindererziehung.
Das Jobcenter hilft pro Jahr rund 15.000 Menschen, eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufzunehmen. Rund 40 % dieser Personen beziehen schon zwei Jahre und länger Leistungen des Jobcenters.
Im Rahmen des Modellprojekts sollen möglichst viele Menschen das Angebot der Gesundheitsprävention erhalten und ein niedrigschwelliger Zugang zu bestehenden lokalen Angeboten der Gesundheitsförderung ermöglicht werden.
Gesundheitsförderungsprogramm
- Gesundheitsorientierte Beratungsgespräche als ein zusätzliches Angebot für Kundinnen und Kunden im Kontext der Vermittlungs- und Integrationsarbeit durch die Integrationsfachkräfte und beschäftigungsorientierten Fallmanager mit dem Schwerpunkt Gesundheitsorientierung
- Durchführung von Ernährungskursangeboten seit Februar 2019
- Zusammenstellung und Information über gesundheitsförderliche Angebote in der Stadt
- Durchführung eines partizipativen Workshops zur Angebotsentwicklung für arbeitslose Menschen (03/2019)